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Teppichfliesen und Teppichboden – Flexible Module oder klassische Meterware?

geschrieben von homeandgarden
Teppichfliesen und Teppichboden – Flexible Module oder klassische Meterware?

Teppichfliesen und Teppichboden – Flexible Module oder klassische Meterware?

Wurden Textilbodenbeläge vor einigen Jahren noch als Staubfänger verschrien, entwickeln sich selbstliegende Teppichfliesen und Teppichböden insbesondere seit dem Anstieg der Energiekosten zu einem Problemlöser. Teppichfliesen und Teppichböden sorgen für hohen Komfort und werden gerade aufgrund ihrer gastlichen Erscheinung geschätzt.

Nach und nach machen die selbstliegenden Teppichfliesen der Auslegeware jetzt Konkurrenz. Der einzige Unterschied liegt im Format: während Teppichböden als Rollenware in einer Breite von zwei bis fünf Metern erhältlich sind, sind Teppichfliesen als Module meist in den Maßen 50 x 50 cm oder als Teppichdielen in den Maßen 25 x 100 cm zu erwerben. Durch die Modularität und die Verlegung ohne Klebstoff entstehen zahlreiche Vorteile.

Teppichfliesen und Teppichboden für ein angenehmes Raumgefühl

Textile Bodenbeläge wie Teppichfliesen und Teppichböden werden vermehrt für Räume gewählt, in denen eine sehr gemütliche und behagliche Atmosphäre gefragt ist. Im Wohnbereich sind Schlafzimmer und Kinderzimmer prädestiniert für die Verlegung eines textilen Bodenbelags. Doch auch in gewerblichen Räumen oder Objekten wie Boutiquen, Büros oder Ämtern werden Teppich-Meterware und –Fliesen gerne eingesetzt.

Gute akustische Eigenschaften, eine hohe Strapazierfähigkeit sowie sicherheitstechnische Aspekte machen einige der Textilbeläge zu einem willkommenen Fußboden in stark begangen Bereichen. Hier kann man natürlich nicht jeden Textilbelag wählen. Verschiedene Qualitäten und Materialien prädestinieren die Textilbeläge unterschiedlich gut für die einzelnen Räume im Wohn-, Gewerbe- und Objektbereich.

Vorteile von textilen Bodenbelägen

Da sich die Teppichfliese und der Teppichboden hauptsächlich in puncto Format und Rückenausstattung unterscheiden, bieten sie insbesondere was das sogenannte Raumgefühl angeht ähnliche Eigenschaften. Gerade in Büros und Kinderzimmern werden sowohl Teppichfliesen als auch Teppichböden für ihre schallschluckenden Eigenschaften geschätzt. Durch die weiche Beschaffenheit wird die Verletzungsgefahr bei Stürzen minimiert. Jedoch sind textile Beläge an sich sehr trittsicher, sofern man sich nicht für sehr langflorige Shaggy-Teppiche entscheidet.

Da durch den Einsatz von Teppich-Meterware oder -Fliesen die gefühlte Temperatur im Raum steigt, können darüber hinaus Heizkosten eingespart werden. Da der Raum als wärmer empfunden wird, ist das Bedürfnis, die Heizung hochzudrehen, meist nicht so hoch wie bei Hartbodenbelägen. Zusätzlich können die Textilbeläge wärmeisolierend wirken und sind je nach Materialeinsatz oft auch verlegbar auf warmwassergeführten Fußbodenheizungen.

Teppichfliesen und Teppichböden als Staubfänger: was ist dran?

Natürlich handelt es sich sowohl bei selbstliegenden Teppichfliesen als auch Teppichböden nicht um den besten Bodenbelag für das Gesundheitswesen oder Pflegeeinrichtungen. Jedoch sind die Textilbeläge nicht so unhygienisch, wie sie oft dargestellt werden. Zwar gibt es Bodenbeläge, die sich besser als Küchenboden eignen, jedoch sorgen Teppichfliesen oder -böden gerade in der Gastronomie oder dem Gastwesen für eine angenehme Atmosphäre zum Verweilen.

Da Staub von den Textilbelägen gewissermaßen festgehalten wird und erst bei der nächsten Reinigung mit einem Bürstsauger wieder freigelassen wird, ist die Staubbelastung in Räumen mit textilem Fußboden sehr gering. Hausstauballergiker sollten Teppichböden und Teppichfliesen aus natürlichen Materialien wie Wolle meiden. In synthetischen Fasern hingegen finden Hausstaubmilben eine schlechte Lebensgrundlage. Außerdem sind moderne Teppiche meist sehr schmutzabweisend. Wichtig ist, dass etwaige Flecken nach der Verursachung schnellstmöglich mit einem Baumwolltuch abgetupft werden.

Vorteile von Teppichfliesen

Teppichfliesen wurden als praktische Alternative zum Teppichboden entwickelt. Während die Meterware im praktischen Gebrauch eher sperrig und unhandlich ist, erweisen sich Teppichfliesen als sehr flexibel. Nicht nur können die Module sehr einfach ohne Klebstoff selbst verlegt werden, auch das Entfernen ist sehr unkompliziert – ideal also für Mietwohnungen. Sogar die Mitnahme bei Umzügen ist möglich.

Individuelle Gestaltungen sind dank der zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten kein Problem. Durch die selbstliegende Verlegung können einzelne Fliesen bei Bedarf einfach ausgetauscht werden. Auch eine gründliche Reinigung unter der Dusche ist oft möglich. Nebenbei erweist sich der Transport als deutlich einfacher und es fällt weniger Verschnitt an als bei der Auslegware.

Die Nutzungsklassen

Am besten wirft man immer einen Blick in die technischen Daten: Sowohl Teppichböden als auch selbstliegende Teppichfliesen werden Nutzungsklassen zugeordnet, die darüber Aufschluss geben, wie gut sich der Textilbelag für die einzelnen Räume und Beanspruchungen eignet. Je höher die Klasse, desto robuster ist in der Regel auch der Boden. Teppichböden oder Teppichfliesen der Klassen 21 bis 23 eignen sich für den Wohnbereich, textile Beläge der Klasse 31 bis 33 für den Gewerbe- und Objektbereich.

Während Teppiche der Klasse 21 nur für private Räume mit geringer Begehung und Beanspruchung ausgelegt sind, kann ein Teppichboden der Klasse 23 auch in viel begangenen privaten Bereichen wie dem Flur oder Arbeitszimmer verlegt werden. Die Nutzungsklassen korrespondieren meist mit der jeweiligen Verarbeitung und dem Produktaufbau des Textilbelags. Sind sehr weiche Teppichfliesen und Teppichböden in Velours- oder Kräuselvelours-Qualität mit hoher Polschicht meist ausschließlich für den privaten Gebrauch zu empfehlen, bieten sich insbesondere Schlingen- und Nadelvlies-Bodenbeläge dank der hohen Strapazierfähigkeit auch für gewerbliche Räume an.

Die Qualitäten von Teppichfliesen & Teppichboden im Überblick

Abgesehen von dem Format ähneln Teppichboden und selbstliegende Teppichfliesen einander sehr. Insbesondere hinsichtlich der Oberfläche warten die beiden Bodenbeläge mit den gleichen Qualitäten und damit Kriterien und Eigenschaften auf. Sowohl bei Teppichfliesen als auch Teppichböden kann man die Luxusklassen heranziehen, um sich in den Punkten Komfort und Robustheit zu orientieren. Die Luxusklassen 1 bis 5 geben Aufschluss über die Haptik beziehungsweise den Komfort eines Textilbelags. Je höher die Luxusklasse, desto weicher und dicker ist der Bodenbelag. Teppiche der Klasse 1 sind eher robust und fest und damit besser geeignet für Bereiche mit hoher Beanspruchung.

Die Polschicht

Die Polschicht wird meist aus Polyamid oder Polypropylen hergestellt. Viele Hersteller setzen auch oft recycelte Fasern ein wie Nylon aus Econyl. CO₂-neutrale Teppichfliesen sind heute keine Seltenheit mehr. Polypropylen-Teppichböden und -Teppichfliesen sind etwas preisgünstiger in der Anschaffung. Noch etwas ästhetischer sind Polyamid-Teppiche, da diese über ein höheres Poleinsatzgewicht verfügen. Die Fasern richten sich nach Druckbelastung zudem schneller wieder auf. Einige Hersteller haben sich auf Teppichfliesen und Teppichboden aus Wolle oder pflanzlichen Fasern spezialisiert. Diese sollten Allergiker jedoch meiden.

Zwischen folgenden Oberflächen wird unterschieden:

  • Schlingenqualität: Bei Schlingen-Teppichfliesen und -Teppichböden liegen die Garne in Schlingen flach auf. Die Oberfläche besticht also eher durch Robustheit. Aufgrund der flachen Polschicht sind dafür ansprechende Melierungen und Designs möglich.
  • Nadelvlies: Bei Nadelvlies-Bodenbelägen handelt es sich im eigentlichen Sinne nicht um klassischen Teppichboden. Hier werden die Fasern durch mechanische Nadeln mit einander verbunden und schließlich mittels Bindemitteln imprägniert. Es entsteht ein stark strapazierfähiger Textilbelag, der auch gern auf Messen Verwendung findet.
  • Veloursqualität: Bei Velours-Teppichboden oder -Teppichfliesen werden die Garne aufgetrennt, sodass eine sehr weiche Beschaffenheit und samtige Optik entsteht. Laufspuren sind hier allerdings etwas deutlicher erkennbar.
  • Frisé- & Kräuselvelours: Bei Kräuselvelours-Teppichfliesen und -Teppichböden werden die Garne nach dem Auftrennen zusätzlich miteinander verdreht. Der in der Regel sehr hochflorige Kräuselvelours-Teppich bietet damit eine sehr lebhafte Optik und hohen Komfort.
  • Saxony-Qualität: Eine Form des Kräuselvelours, bei dem die Fasern verzwirnt und fixiert werden, sodass eine körnige, fast glimmernde Optik entsteht.

Neben den gängigen Qualitäten gibt es auch noch Mischformen sowie spezielle Sonderformen wie Shaggy-Teppichböden oder ungewöhnliche Böden mit unterschiedlichen Garnhöhen.

Der Rücken macht den Unterschied

Abgesehen von dem Format unterscheiden sich Teppichfliesen und Teppichböden vor allem hinsichtlich der Rückenkonstruktion. Selbstliegende Teppichfliesen verfügen über eine spezielle Rückenausstattung mit hohem Eigengewicht, damit sie nicht verrutschen und in Form bleiben. Wurde hierfür meist Bitumen eingesetzt, setzen viele Hersteller jetzt vermehrt auf Rückenkonstruktionen aus ökologisch unbedenklichen und recycelten Materialien. Für zusätzliche Stabilität sorgt oft eine Schicht aus Glasfasern.

Bei Teppichböden findet man in der Regel einen Textil- oder Vliesrücken vor. Momentan erfreut sich vor allem die Teppich-Meterware mit Vliesrücken großer Beliebtheit, da bei diesen Teppichböden die vollflächige Verklebung oft entfallen kann. Hier reicht (je nach Raumgröße) meist die Fixierung mit doppelseitigem Klebeband aus.

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