Startseite >> Vom Lehmboden zum Traumgarten: So gelingt der Start auf schwierigem Baugrund

Vom Lehmboden zum Traumgarten: So gelingt der Start auf schwierigem Baugrund

geschrieben von Marylin
Vom Lehmboden zum Traumgarten: So gelingt der Start auf schwierigem Baugrund

Wird ein neu erworbenes Grundstück zum ersten Mal gestaltet, beginnt dies häufig auf nahezu rohem Boden. Statt fruchtbarem Gartenland dominiert lehmiger Untergrund – verdichtet durch Baufahrzeuge, nährstoffarm und schwer zu bearbeiten.

Gerade hier liegt aber ein großes Potenzial für eine langlebige, standortgerechte Gartengestaltung. Die richtige Vorbereitung entscheidet darüber, ob später gesunde Pflanzen gedeihen oder ob Staunässe, Kümmerwuchs und Bodenverkrustung die Entwicklung des Außenbereichs bremsen.

Lehmhaltige Böden speichern Wasser und Nährstoffe vergleichsweise gut. Sie zeigen sich jedoch nur dann als funktional, wenn ihre Struktur locker genug ausfällt. Ohne gezielte Verbesserungsmaßnahmen geraten junge Gärten rasch in ein ökologisches Ungleichgewicht.

Boden verstehen: Lehm ist nicht gleich Lehm

Um das zu vermeiden, lohnt es sich, bereits vor der ersten Pflanzung die wichtigsten Eigenschaften des Bodens genau zu analysieren und gezielt zu optimieren. Lehmige Böden bestehen aus einer Mischung aus Sand, Schluff und Ton. Die genaue Zusammensetzung beeinflusst ihr Vermögen, Wasser zu halten, die Belüftung und das Wurzelwachstum.

Mit Hilfe von einfachen Testsets aus dem Fachhandel lässt sich der sogenannte Bodentext bestimmen. Für genauere Ergebnisse empfiehlt sich jedoch eine Bodenanalyse durch ein Labor oder die regionale Landwirtschaftskammer. Diese liefern Aufschluss über pH-Wert und Nährstoffgehalte.

Bei einem Neubau ist zusätzlich zu beachten, dass die oberen Bodenschichten im Rahmen der Bauarbeiten meist verdichtet oder abgetragen wurden. Dies verändert die natürliche Bodenstruktur erheblich. Eine tiefgründige Lockerung mit Grabgabel, Spaten oder Motorfräse bildet dann die Grundlage für jede weitere Maßnahme.

Organisches Material für bessere Struktur

Lehmiger Boden ist in verdichtetem Zustand nur schwer zu bearbeiten. Wasser verdunstet zwar kaum, aber er lässt auch kaum Sauerstoff an die Wurzeln.

Durch eine gezielte Einarbeitung von organischem Material lassen sich die Durchlüftung verbessern und das Bodenleben aktivieren. Besonders geeignet sind dafür:

  • gut verrotteter Kompost
  • Rindenhumus
  • Grünschnittkompost
  • Lauberde oder Strohhäcksel

Diese Materialien verbessern Bodenstruktur und fördern gleichzeitig die Aktivität von Regenwürmern und Mikroorganismen. Die Erde zeigt sich dadurch langfristig krümeliger und wasserdurchlässiger.

Das organische Material sollte allerdings nur flach eingearbeitet werden, um das tiefere Bodenleben nicht zu stören.

Vom Lehmboden zum Traumgarten: So gelingt der Start auf schwierigem Baugrund

Gezielte Auswahl der Bepflanzung

Nicht alle Pflanzen kommen mit schweren Böden gut zurecht. Bei der Auswahl lohnt sich deshalb ein Blick auf Arten, die sich bewährt haben.

Für dauerhaft feuchte, lehmige Standorte eignen sich unter anderem:

  • Astilben
  • Frauenmantel (Alchemilla)
  • Taglilien (Hemerocallis)
  • Hortensien
  • Hartriegel (Cornus alba)

Auch Gemüse wie Mangold, Sellerie, Zwiebeln oder Kohl wachsen gut auf schwerem Boden – vorausgesetzt, dieser wurde zuvor ausreichend gelockert. Bei sehr problematischem Untergrund bieten sich Hoch- oder Hügelbeete als Alternative an. Diese lassen sich mit lockeren Substraten befüllen und flexibel bepflanzen.

Langfristige Pflege: Aufbauen statt umgraben

Sobald der Boden einmal verbessert wurde, reicht es aus, ihn durch Mulchmaterialien, Gründüngung und schonende Pflege dauerhaft stabil zu halten.

Statt den Garten jährlich umzugraben, empfiehlt sich eine flächige Abdeckung mit Rasenschnitt, Laub oder Stroh. Das sogenannte Mulchen schützt die Bodenoberfläche, fördert die Humusbildung und spart außerdem Wasser.

Auch eine klimaangepasste Bepflanzung zahlt sich langfristig aus. Tiefwurzelnde Stauden wie Pfingstrosen oder Salbei kommen mit der Sommerhitze besser zurecht. Daneben fördern sie zusätzlich die Bodenstabilität.

Gartenbesitzer, die standortgerecht bepflanzt, sparen sich also sowohl Pflegeaufwand als auch Ressourcen.

Tipp für Bauherren: Boden frühzeitig schützen

Bereits während der Bauphase lässt sich die spätere Gartennutzung vorbereiten. Bereiche, die nicht befahren werden sollen, können mit Holzbohlen geschützt oder abgezäunt werden.

Auch ein frühzeitiges Einplanen der Pflanzflächen hilft, weitreichende Schäden am Boden zu vermeiden. Damit lassen sich spätere Sanierungsarbeiten reduzieren und der Übergang vom Rohboden zur blühenden Gartenlandschaft gelingt deutlich reibungsloser.

 

Auch interessant