Grundsätzliche Fragen vor der Errichtung eines Holzgartenhauses
Ein Gartenhaus aus Holz ist attraktiv und umweltfreundlich. Doch wer lange Freude daran haben will, solle das Holz mit Bedacht auswählen.
Gartenhäuser dienen als praktischer Aufbewahrungsort von Gartenwerkzeug und sonstigem Gartenzubehör. Man kann Pflanzen darin überwintern, Gartenmöbel wettersicher aufbewahren und Kinderspielzeug lagern. Oft dient das kleine Haus zusätzlich als Garage für Fahrräder, Roller und ähnliche Fahrzeuge und manche Menschen nützen es als Bastelwerkstatt, ruhige Rückzugsumgebung oder Arbeitsraum. Zudem stellt ein Holzgartenhaus ein nettes, etwas größeres Projekt dar, das Heimwerker selbst durchführen können. Doch oft übersehen sie schon bei der Planung wichtige Details. Von der Holzsorte bis zu notwendigen Genehmigungen sind viele Fragen zu klären.
Welches Holz eignet sich für das Gartenhaus?
Grundsätzliche Fragen vor der Errichtung eines Holzgartenhauses
Dürfen Sie in Ihrem Garten überhaupt ein Gartenhaus bauen?
Bevor Sie sich die Mühe machen, Ihr Projekt im Detail zu planen, oder Baumaterial beschaffen, sollten Sie klären, ob Sie es überhaupt durchführen dürfen. Ist der Garten Ihr Privateigentum, ist der Bau eines Gartenhauses normalerweise zulässig. Allerdings kann je nach Größe, Standort und Ausstattung des geplanten Gebäudes eine Baugenehmigung für die genaue Ausführung erforderlich sein. Haben Sie das Grundstück gepachtet oder gemietet, benötigen Sie die Einwilligung des Besitzers. Es ist ratsam, diese schriftlich einzuholen.
Insbesondere, wenn Sie das Gartenhaus nahe an der Grundstücksgrenze errichten wollen, ist Vorsicht geboten. Hier gibt es Abstandsvorschriften, die Sie einhalten müssen. In manchen Fällen ist eine Einwilligung des Nachbarn erforderlich. Auch wenn das rechtlich nicht notwendig ist, ist es übrigens ratsam mit diesem Rücksprache zu halten. Das verringert das Risiko, dass die Bauarbeiten zu Streit führen.
Ab welcher Größe ist eine Baugenehmigung für das Gartenhaus erforderlich?
Sowohl in Deutschland als auch in Österreich gelten in jedem Bundesland andere Bauvorschriften. Zudem können Gemeinden zusätzliche Bestimmungen erlassen. Entsprechende Auskünfte erhalten Sie beim für Ihr Grundstück zuständigen Bauamt oder Gemeindeamt.
In den meisten Bundesländern ist für ein Gartenhaus, das nur zur Aufbewahrung von Gegenständen dient, bis zu einer Größe von 10 m³ und Höhe von 3 m keine Baugenehmigung erforderlich. Soll es auch als Aufenthaltsraum oder gar zum Schlafen genutzt werden, kann jedoch auch bei dieser Größe eine Genehmigung notwendig werden. Auch der Bau einer Toilette, ein Stromanschluss oder das Aufstellen eines Bettes kann zu Genehmigungspflicht führen. In vielen Bundesländern erfordert zudem die Anlage eines Fundamentes für das Haus eine Baugenehmigung.
Welches Holz eignet sich für ein Gartenhaus?
Am billigsten kommt es, wenn Sie Materialreste von einem früheren Projekt verwenden oder altes Holz wiederf´verwenden können. Zudem liegen Gartenhäuser aus Altholz dank ihrer Umweltfreundlichkeit zurzeit voll im Trend.
Allerdings muss es sich um eine für die Verwendung in Außenbereichen geeignete Holzsorte handeln. In Innenräumen kommen oft Hölzer zum Einsatz, die bei Kontakt mit Wind und Niederschlägen rasch verrotten. Als die besten Sorten für Gartenhäuser gelten Fichten- und Kiefernholz.
Das Holz sollte vorgetrocknet und imprägniert sein, um das Risiko von Schäden durch Schrumpfung und Ausdehnung zu reduzieren. Selbstverständlich können Sie es selbst nach dem Kauf trocknen und imprägnieren. Bedenken Sie aber, dass das viel Zeit in Anspruch nimmt, bevor Sie mit dem Bau beginnen können. Altholz ist bereits getrocknet, braucht aber eine neue Imprägnierung, da ihre Wirkung mit der Zeit nachlässt.
Wie erreicht man die maximale Lebensdauer eines Gartenhauses aus Holz?
Holzgebäude können bei richtiger Behandlung und Pflege sehr langlebig sein. Dazu dürfen allerdings keine Holzteile in direktem Kontakt mit Erde sein und es ist ein guter Schutz vor Feuchtigkeit erforderlich.
Die meisten Holzgartenhäuser benötigen daher ein Fundament aus Beton. Alternativ können Sie das Gebäude auf einen Fundamentbalken aus besonders widerstandsfähigem kesseldruckimprägniertem Holz stellen. Legen Sie ihn so an, dass Sie im Notfall das Haus anheben und den Balken austauschen können. Zum Schutz der restlichen Bauteile, streichen Sie das Haus jedes Jahr mit einem Holzschutzmittel oder mindestens alle vier Jahre mit einer Deckfarbe.
Mit welchen Kosten ist zu rechnen?
Die Preise für Gartenhäuser sind vor allem von der Qualität und Menge des benötigten Materiales abhängig. Wenn Sie sich für einen vorgefertigten Bausatz entscheiden, bekommen Sie einen kleinen Geräteschuppen bereits um wenige hundert Euro. Ein Satz für ein großes Haus, in dem mehrere Personen übernachten können, kann dagegen über 1.500,00 Euro kosten.
Brauchen Sie Hilfe bei der Aufstellung, oder wollen Sie zum Beispiel einen Stromanschluss vornehmen lassen, müssen Sie zudem die Handwerkerkosten einkalkulieren. Sind Sie ein erfahrener Heimwerker und bauen Sie das Gartenhaus selbst aus Altholz oder schon vorhandenen Holzresten, müssen Sie dagegen nur wenig Geld aber viel Zeit investieren.