Ein Saunagang im eigenen Garten klingt nach Erholung pur. Gleichzeitig belasten steigende Energiepreise die Haushaltskasse. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts stieg der Strompreis 2022 im Schnitt um mehr als 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wer eine private Sauna plant, fragt sich daher zu Recht: Wird die Wohlfühloase zur Kostenfalle oder lässt sie sich effizient betreiben? Die Antwort hängt von Ausstattung, Heizsystem und einer realistischen Einschätzung der Nutzung ab.
Sauna im Garten – Ofenwahl macht den Unterschied
Gartensaunen gibt es in vielen Bauformen, von Blockhäusern über kompakte Kabinen bis hin zum Vitkonwood Saunafass. Entscheidend für die späteren Betriebskosten ist die Wahl des Heizsystems. Elektrische Saunaöfen sind am weitesten verbreitet, weil sie komfortabel und einfach zu bedienen sind, sie verursachen jedoch vergleichsweise hohe Stromkosten. Holzbefeuerte Öfen sind vor allem in ländlichen Gegenden verbreitet und machen unabhängig vom Strommarkt, dafür benötigen sie einen Lagerplatz für Brennholz, regelmäßige Reinigung und verursachen Emissionen, die regionalen Vorschriften unterliegen können. Beide Systeme bringen Vor- und Nachteile mit sich, weshalb eine sorgfältige Abwägung notwendig ist.
Energiebedarf realistisch kalkulieren
Der Energieverbrauch einer privaten Sauna hängt maßgeblich von Faktoren wie Größe, Dämmqualität und Nutzungsgewohnheiten ab. Ein typischer Elektro-Saunaofen hat eine Leistung zwischen 6 und 9 Kilowatt. Läuft er für zwei Stunden, entspricht das einem Verbrauch von etwa 12 bis 18 Kilowattstunden. Bei einem Strompreis von 35 Cent pro Kilowattstunde entstehen Kosten von 4,20 bis 6,30 Euro pro Saunagang. Wer zweimal pro Woche sauniert, verursacht so pro Jahr zwischen 400 und 650 Euro an reinen Stromkosten.
Eine wirksame Dämmung senkt diesen Betrag erheblich. Gut isolierte Saunafässer oder Kabinen halten die Wärme länger, sodass der Ofen nicht permanent auf voller Leistung läuft. Auch eine Ofensteuerung mit Timer reduziert den Verbrauch, weil sie die Aufheizphase exakt steuert und Überzeiten vermeidet. Verbraucherzentralen raten außerdem, die Sauna erst kurz vor dem Saunagang aufzuheizen und nach der Nutzung sofort abzuschalten. Schon kleine Routinen wie das konsequente Schließen der Tür während des Betriebs können den Energiebedarf um bis zu 10 Prozent reduzieren, weil weniger Wärme entweicht.
Solarstrom im Winter nur begrenzt nutzbar
Der Einsatz von Photovoltaik ist für viele Eigenheimbesitzer eine naheliegende Option, um die Betriebskosten einer Gartensauna zu senken. Nach Daten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE, Stromerzeugung in Deutschland 2023) produziert ein Kilowattpeak installierter PV-Leistung in Deutschland im Mittel rund 950 bis 1.100 Kilowattstunden pro Jahr. Diese Zahl vermittelt allerdings nur den Jahresdurchschnitt. In der Praxis schwanken die Monatswerte erheblich: Im Juni liefert eine Anlage bis zu viermal mehr Strom als im Dezember. Genau hier entsteht das Problem für Saunabesitzer, denn die Hauptsaison liegt traditionell im Herbst und Winter.
Ein Batteriespeicher kann den tagsüber erzeugten Strom für den Abend nutzbar machen. Damit lassen sich Lastspitzen abfedern, wenn die Sauna typischerweise nach Feierabend eingeschaltet wird. Doch auch ein Speicher kann die grundsätzliche Saisonalität nicht ausgleichen. Selbst große Speicheranlagen können keinen Sommerüberschuss in den Winter „verschieben“. Wer seine Sauna also ausschließlich mit PV-Strom betreiben möchte, muss im Winter in vielen Regionen Deutschlands mit Netzstrom ergänzen.