Strompreisvergleich – was sollte man beim Stromvergleich beachten?
Die aktuelle Lage am Energiemarkt stellt Verbraucher vor große Herausforderungen. Ein Strompreisvergleich kann die Situation entschärfen.
Der Stromtarif – die aktuelle Situation
Momentan herrscht auf dem Energiemarkt eine Ausnahmesituation. Aktuell sind die Beschaffungspreise für Strom so hoch wie nie zuvor. Energieanbieter haben ihre Preise erhöht. Das volle Ausmaß der Strompreiserhöhung wird der Endverbraucher jedoch in Zukunft noch mehr spüren. Denn die realen Energiepreise sind noch nicht bei allen Kunden angekommen. Viele Menschen denken deshalb an einen Anbieterwechsel. Leider ist die Zahl der günstigen Tarife gesunken und Neukunden erhalten zumeist schlechtere Konditionen, als Bestandskunden. Trotzdem kann zurzeit ein Stromvergleich sinnvoll sein. Das gilt für Stromverbraucher, die von massiven Erhöhungen durch ihren Stromanbieter betroffen sind.
Worauf sollte man beim Strompreisvergleich achten?
Online findet man einige Portale, die einen Stromvergleich anbieten. Dort gibt man bestimmte Parameter ein, wie die Postleitzahl und den ungefähren Jahresverbrauch sowie die Möglichkeit, monatlich oder jährlich zu bezahlen. Nach der Auflistung möglicher Anbieter sind aber nicht nur die Jahreskosten relevant. Beachten Sie auch andere wichtige Aspekte, wie die Vertragslaufzeit, Preisgarantien und Kündigungsfristen. Eine längere Mindestvertragslaufzeit kann dazu führen, dass ein günstiger Stromtarif am Ende teurer kommt.
An den günstigsten Stromtarif gelangt man am besten, wenn man den Anbieter jährlich wechselt. Lange Tarifbindungen erschweren jedoch diese Flexibilität. Wichtig ist, dass während der Vertragsbindung eine Preisgarantie vereinbart wird. Idealerweise wählen Menschen, die nicht davor scheuen, den Vertrag angepasst an die Marktsituation regelmäßig zu wechseln, einen Stromtarif mit kurzer Vertragslaufzeit. Gut beraten ist man zudem mit einem Stromtarif, der ein ideales Verhältnis zwischen Vertragsdauer und Preisgarantie bietet.
Was ist beim Stromtarif und dem Strompreis wichtig?
In der Vergangenheit profitierten Endverbraucher häufig von variablen Strompreistarifen. Aufgrund der aktuellen Situation am Energiepreismarkt können Tarife mit Preisgarantien Sicherheit und Planbarkeit schaffen. Denn es ist davon auszugehen, dass die Strompreise zukünftig noch steigen werden. Jedoch, nicht jeder Stromtarif bezieht die Preisgarantie auf die gesamten Kosten. Denn der Preis, den man für die Stromlieferung bezahlt, besteht neben dem Preis für Energie auch aus Netzentgelten, Abgaben, Umlagen und Steuern. Beim Stromtarif mit Preisgarantie sollten Sie darauf achten, auf welche Preiskomponenten sich die Preisgarantie bezieht. Viele Anbieter schränken die Preisgarantie ein, sodass die Preise für Netzentgelte und andere Abgaben während der Vertragslaufzeit steigen können.
Wie sinnvoll ist ein Strompreistarif mit Preisgarantie?
Ein Strompreistarif mit Preisgarantie schützt Sie vor plötzlichen Erhöhungen beim Strompreis. Eine Preisgarantie sorgt dafür, dass in Zeiten, in denen die Preise für Gas und Strom stetig steigen, die Energiekosten stabil und sicher bleiben. Im Zuge des Strompreisvergleiches sollten Sie auf die genauen vertraglichen Bestimmungen achten. Denn nicht jede Art von Preisgarantie schütz Sie vor Erhöhungen durch Ihren Energieanbieter. Achten Sie beim Stromvergleich auf folgende Punkte:
1. Kontrollieren Sie beim Stromvergleich die Dauer der Preisgarantie und dass sich diese über die gesamte Länge der Vertragslaufzeit erstreckt. Denn sonst kann es innerhalb der bindenden Vertragslaufzeit zu Preiserhöhungen kommen.
2. Beachten Sie, dass Preisgarantien immer zeitlich begrenzt vergeben werden. Danach kann der Stromanbieter den Strompreis erhöhen. Empfehlenswert ist, rechtzeitig einen Strompreisvergleich durchzuführen und gegebenenfalls den Anbieter zu wechseln.
3. Sinkt der markengebundene Strompreis, sind Sie dennoch an den vereinbarten fixen Strompreis vertraglich gebunden. Durch eine Preisgarantie profitieren Sie also nicht, wenn sich die Situation am Markt bessert.
4. Achten Sie beim Stromtarif mit Preisgarantie, worauf sich die Preisgarantie bezieht. Nicht immer wird eine volle Preisgarantie vertraglich vereinbart. Die Preiserhöhung kann sich beispielsweise nur auf die Kosten für Beschaffung und Vertrieb beziehen. Wählen Sie deshalb unbedingt einen Stromtarif, der eine Preisgarantie auf den Strompreis bietet oder generell eine volle Preisgarantie, die auch die Gebühren für die Bereitstellung berücksichtigt.
5. Sehen Sie sich beim Stromtarifvergleich den Strompreis des Netzbetreibers ohne Preisgarantie an. Ist dieser bei einer kurzen Strompreisgarantie deutlich höher, lohnt sich ein Wechsel nicht. Denn nach Ablauf der Strompreisgarantie kommt dieser dann vollends zu tragen.
Lesetipp: Ein möglicher Blackout schwirrt immer wieder durch die Medien, aber was tun, wenn der Strom allgemein mal länger ausfällt? Unser Lesetipp: > Was tun bei Stromausfall <
Wie sinnvoll ist jetzt der Wechsel zum Grundversorger?
In manchen Städten ist der Stromtarif beim Grundversorger derzeit am günstigsten. Es gibt aber auch Kommunen, wo der Grundversorgertarif momentan außergewöhnlich teuer ist. Auf die Frage, ob der Wechsel zum Grundversorger empfehlenswert ist, kann nur ein Strompreisvergleich die Antwort liefern. Ein Vertrag mit dem Grundversorger unterstützt in jeden Fall die Gemeinde, weiterhin Strom vom lokalen Stadtwerk zu beziehen.
Stromvergleich: Worauf muss man achten, wenn man den Stromanbieter wechselt?
Ermitteln Sie zuerst Ihren Jahresverbrauch, um einen Strompreisvergleich durchzuführen. Diesen können Sie auf Ihrer letzten Stromabrechnung ablesen. Besuchen Sie danach ein Internet-Portal, auf dem Sie einen Stromvergleich durchführen können. Lesen Sie stets das Kleingedruckte, bevor Sie einen neuen Stromtarif-Vertrag abschließen. Schließen Sie alle Angebot aus, welche die folgenden Klauseln enthalten:
– Strompakete
– Kautionszahlungen
– Vorauskasse
– Laufzeiten, die länger als 12 Monate an den Vertrag binden
– Lange Kündigungsfristen
Falls Sie sich für einen Öko-Stromtarif entscheiden, achten Sie darauf, dass der Anbieter mit einem anerkannten Ökostromsiegel ausgezeichnet wurde. Dazu zählen die Label „Grüner Strom“ oder „ok-Power“.
Für den Wechsel zu einem neuen Stromanbieter müssen Sie ein Formular ausfüllen, auf dem Sie Angaben zum bisherigen Lieferanten, Netzbetreiber und Ihrer Kundennummer machen. Ebenfalls benötigen Sie Daten zum Vorjahresverbrauch und die Zählpunktnummer. Diese Informationen finden Sie auf der Jahresabrechnung des vorangegangenen Jahres. Lesen Sie auch den aktuellen Stand Ihres Stromzählers ab, den Sie dem neuen Stromanbieter übermitteln.
Nach dem Einreichen des Wechselformulars kündigt der neue Anbieter für Sie den alten Vertrag. Nach Ablauf einer 14-tägigen Widerrufsfrist, die Ihnen rechtlich zusteht, wird der Vertragswechsel durchgeführt. Sie erhalten ein Kündigungsschreiben vom alten Stromanbieter sowie ein Begrüßungsschreiben vom neuen Netzanbieter. In diesem Schreiben erfahren Sie, ab wann die Stromlieferung durch den neuen Anbieter beginnt und wie die Zahlungsmodalitäten aussehen. Über eventuelle Gutschriften oder Nachzahlungen, die noch durch den Vertrag mit dem bisherigen Stromanbieter offen sind, werden Sie in einer Abschlussrechnung informiert.
Fazit
Um in der aktuellen Situation massiv steigender Energiekosten der Gefahr hoher Strompreise zu entgehen, ist ein Strompreisvergleich auf jeden Fall ratsam. Jedoch, nicht immer bietet ein Neuvertrag bessere Konditionen. In manchen Fällen können langjährige Bestandskunden mit dem Stromanbieter verbesserte Konditionen aushandeln. Bei der Suche nach einem neuen Stromtarif lohnt sich ein Vertragsmodell mit kurzer Bindung und voller Preisgarantie.