Möbel restaurieren: Was man als Laie ausrichten kann
Eine kleine Unachtsamkeit durch spielende Kinder oder tobende Haustiere, schon ist es passiert: Der schöne Schrank, ein Erbstück der Oma, hat einen tiefen Kratzer abbekommen. Ein Restaurator kann solche Möbel restaurieren. Kleine Ausbesserungen können jedoch auch selbst vorgenommen werden. Allerdings sollte bei wirklich hochwertigem Mobiliar ausschließlich der Fachmann den Schaden begutachten dürfen.
Kleine Stellen beheben
In der Regel sind nur relativ kleine Missgeschicke zu beseitigen. Hierzu muss zumeist kein Spezialist beauftragt werden. Handelt es sich tatsächlich nur um winzige Schrammen, Einstiche durch Reiszwecken oder abplatzende Farbstücke, so lässt sich mit etwas Geschick dieses Malheur beheben. Mit feinem Sandpapier ist die betroffene Stelle zunächst zu glätten. Hierbei ist zu beachten, dass keine größeren Schäden auftreten. Besonders winzige Verletzungen des Holzes lassen sich damit meist beseitigen. Reicht alleine dieser Schritt nicht aus, ist die Kerbe mit einer geringen Menge Holzspachtel zu ebnen. Diese wird nach dem Trocknen erneut geglättet und anschließend mit einer hauchdünnen Schicht Lasur oder Lack gemäß der Färbung des Möbels übermalt.
Wenn’s etwas größer wird
Möbel restaurieren mag in diesem kleinen und begrenzten Rahmen kein Problem sein. Doch wie geht es weiter, wenn das Ausmaß des Schadens weitaus größer ist und sich über eine ganze Schrankseite zieht oder tiefer in das Holz eingedrungen ist? Hierbei bedarf es schon einigen handwerklichen Geschickes, um diese Scharte auszuwetzen. Daher ist gut zu überlegen, ob die Beauftragung eines Fachmannes nicht sinnvoll sein kann. Anderenfalls sollte die komplette Tür oder Seite des Möbelstückes, die von dem Übel betroffen ist, abgeschliffen oder abgelaugt werden. Das rohe Holz wird an seiner Verletzung erneut mit Holzspachtel behandelt und hernach überstrichen. Farbunterschiede auf engem Raum lassen sich damit vermeiden.
Beim Möbel restaurieren gilt – Je älter, desto eher wird der Fachmann gerufen
Alle diese Ratschläge gelten nicht, wenn es sich um tatsächlich antike Möbel handelt. Hierbei wurden in der Regel Materialien verwendet, die heute nicht mehr erhältlich sind. Eine chemische Lasur kann bei ihnen mehr beschädigen denn verbessern. Der spezialisierte Restaurateur wird sich dagegen zunächst näher mit dem Stück beschäftigen und dabei die verbauten Werkstoffe genau analysieren. Erst wenn er diese kennt, kann er sie wiederherstellen. Dazu wird er sich meist der selben oder ähnlichen Komponenten bedienen. Da die Arbeit sehr langwierig und mit vielen gekonnten Handgriffen verbunden ist, muss jedoch auch eine entsprechend hohe Rechnung erwartet werden. Das ist allerdings besser, als selbst Hand anzulegen und aus einem kleinen Schaden einen größeren zu machen, der im Zweifelsfall das geliebte Mobiliar gänzlich ruiniert. Der Laie sollte sich daher beim Möbel restaurieren nicht alles zutrauen.